Samstag, 11. Oktober 2014

Dreierlei Za’atar: Gebackener Kürbisstampf, scharf angebratener Tofu und Tomatensalsa

Za'atar
 Als ich vor einigen Jahren in Ägypten zum ersten Mal ein mit Za’atar gewürztes Fladenbrot (Man’oushe) kostete, verliebte ich mich gleich in den aussergewöhnlichen Geschmack. Das Brot verführte mich mit seiner säuerlich würzigen Note, die es den getrockneten und gemahlenen Früchten des Essigbaums (Sumach) und des wilden arabischen Thymians zu verdanken hat. Doch auch der geröstete Sesam und das Olivenöl mit der die Gewürzmischung angerührt wurde, trugen ihren Teil dazu bei, dass ich Jahre später noch ins Schwärmen gerate, sobald ich nur einen Gedanken an diese köstliche Speise verliere. Ich war schon in etlichen türkischen und arabischen Feinkostläden um dieses sagenumwobene Za’atargewürz zu kaufen und es in meiner Küche verwenden zu können. Es ist nicht so, dass ich das Gewürz nirgends finden konnte, der Haken war nur, dass alle eine andere Zutatenliste hatten und was mich am meisten störte, jedes einzelne war mit irgendwelchen unnötigen Geschmacksverstärkern oder Farbstoffen versehen. Also entschied ich mich dazu, mir mein Za’atar einmal, wenn ich Zeit habe, selbst zu kreieren. Doch irgendwie ergab sich die Zeit nie. Ich habe inzwischen viele andere Gewürzmischungen zusammengestellt, nur nie ein Za’atar - bis gestern. Gestern kam endlich der Tag, an dem ich mir mein Za’atar zubereitete und ich kann Euch sagen, als ich es kostete, fühlte ich mich zurück nach Ägypten versetzt. Hätte ich gewusst, wie einfach es zu machen ist und wie gut es schmeckt, hätte ich sicherlich nicht so lange gewartet und wäre auch nicht von Laden zu Laden gerannt, um diese dann doch immer wieder mit leeren Händen zu verlassen.


Für die Za'atar-Gewürzmischung
1 EL getrockneter Thymian
1 TL getrockneter Oregano
2 TL Sumach (gibt es in türkischen Feinkostläden)
½ TL grobes Meersalz
1 EL Sesam

Den Sesam in einer beschichteten Bratpfanne ohne Fett goldbraun rösten und zur Seite stellen. Dann Thymian, Oregano, Sumach und Meersalz im Mörser zerkleinern und mit dem Sesam in ein luftdichtes Gefäss geben. Hält sich trocken gelagert wie andere Gewürze einige Monate.
Wer keinen getrockneten Thymian und Oregano hat, einfach frischen nehmen und im Ofen bei 150° ca. 15 Minuten trocknen. Dabei beachten, dass sich im frischen Zustand die Menge, die man benötigt vervielfacht, denn durch das Wasser, welches beim Trocknen entzogen wird, ziehen die Kräuter sich zusammen. D.h. für einen Esslöffel getrockneten Thymian benötigt Ihr eine gute Handvoll frischen.
 

Als ich dann gestern das fertige Gewürz endlich in den Händen hielt, überlegte ich mir, was ich damit Leckeres anstellen sollte. Da ich es ja, wie ich Euch anfangs Woche erzählt habe, momentan etwas leichter angehe (zumindest versuche ich es meistens ;-)), wollte ich kein Fladenbrot machen. Es musste aber trotzdem etwas sein, dass gut mit dem Za’atar harmoniert und nicht einen zu starken Eigengeschmack hat, um dem Gewürz den richtigen Auftritt zu gewähren. Ich fand Tofu, Kürbis und Tomaten wären die richtigen Kandidaten für diese Aufgabe.

So entstand diese Za’atar Triologie:

 Mit Za'atar verfeinert: Ofenkürbisstampf, Tomatensalsa und scharf angebratener Tofu


Rezept für zwei Personen

Für den Ofenkürbis
700 g geschnittener Hokkaidokürbis
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 TL Olivenöl
60 ml Wasser
2 TL Za‘atar
Für die Tomatensalsa und den Tofu
2 Tomaten
1 rote Zwiebel
200 g Tofu
3 TL Za’atar
3 TL Olivenöl
grobes Meersalz
Die Zwiebel und den Knoblauch fein schneiden und in Olivenöl glasig braten, dann den Kürbis und das Wasser zufügen, salzen und auf kleiner Hitze 25 Minuten köcheln lassen. Der Kürbis sollte weich sein, aber dennoch Biss haben. Jetzt den Kürbis mit zwei Teelöffeln Za’atar würzen und in einer feuerfesten Form, bei 180°, eine halbe Stunde backen.
Inzwischen den Tofu in feine Scheiben und die Zwiebel in feine Ringe schneiden, salzen und in einem Teelöffel Olivenöl scharf anbraten. Die Tomaten fein würfeln und mit den gebratenen Zwiebelringen vermengen und mit dem groben Meersalz würzen. Nun den Za’atar mit dem übrigen Olivenöl vermengen und einen Teil der Marinade gleich zur Tomatensalsa geben.
Den gebackenen Kürbis mit der Tomatensalsa und dem Tofu anrichten. Zuletzt die restliche Za’atar-Mischung über den Tofu träufeln.
 
Keine Angst meine Lieben, das Za’atar wurde so eingesetzt, dass alle drei Komponenten dieses Gerichts eine besondere Note haben, nicht aber davon erstickt werden.

Eure Ida
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...